Falter aus China

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Neandertaler
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Falter aus China

Beitrag von Neandertaler »

Hallo Zusammen,
beim Stöbern bin ich auf diesen Falti gestoßen: https://www.alibaba.com/product-detail/ ... 03328.html

Klar, ist China-Ware - was auch immer das heißen mag. In der Fototechnik haben die z. B. mächtig aufgeholt, daher sollte man das nicht sofort verteufeln.
Es gibt auch noch Aufbauvideos etc. dazu. Was mich beeindruckt ist zum einen die Größe aber vor allem der Neupreis: unter 1.000,-€ (!), hab sogar einen gefunden für 800 US-$.
Daher halte ich ihn mal für gar nicht so uninteressant. Klar, was macht man im Gararantiefall etc. Hat den jemand schon mal gesehen? Wie ist eure Meinung dazu?
Ich brauche jetzt hier keine Kaufberatung, bin mit meinem Zambesi sehr glücklich. Nur mal so reiner Austausch...

Viele Grüße
Stefan
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Fuzzy
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Re: Falter aus China

Beitrag von Fuzzy »

Über die Teile bin ich auch schon gestolpert. Hier noch mehr Ausführungen: https://sundaycampers.en.alibaba.com/pr ... aobao_shop
Der Preis hat sicher seinen Reiz, auch wenn noch 2x19% Zoll und Steuern darauf kommen.
Qualität: Ich sags mal so: Einen Stoff produzieren und vernähen können die Chinesen mit Sicherheit genauso gut wie andere wenn sie das wollen. Wenn sie sich die Produkte der Mitbewerber genau angeschaut haben könnte ich mir auch vorstellen, dass z.B. an kritischen Stellen Verstärkungen sind, Nähte entsprechend ausgeführt sind usw. Da benötigt man nicht viel eigene Entwicklung. Diesen Prozess,die deutlich höheren Lohnkosten in Europa und den Markennamen bezahlt man bei den hier bekannnten Herstellern halt mit.
Das Thema Garantie (oder meintest du Gewährleistung?) ist auch so eine Sache. Leider ist heutzutage das Anspruchsdenken mancher Endverbraucher zu hoch und nicht dem Kaufpreis entsprechend. Bei den China-Krachern liegt der Preis ja im Bereich von gebrauchten Zelten. Da sollten die Ansprüche meiner Meinung nach etwas niedriger angesetzt werden.
Gruß Ralf
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Re: Falter aus China

Beitrag von Per »

Neandertaler hat geschrieben:ist China-Ware - was auch immer das heißen mag
Zumindest ist "China-Ware" so gut, dass ein Großteil der weiltweiten Firmen dort fertigen lassen und nur noch den Handel (inkl. Garantie-Abwicklung *) ) übernehmen.
Das kann ich, zumindest bei kleinen Sachen (Elektronik), auch selbst.

Was kostet eigentlich der Transport des Falters?

*) wobei das häufig auch nur noch in einer Rückabwicklung, Preisnachlass oder Ersatzlieferung endet. Das kann man auch direkt mit den Chinesen aushandeln.
Zuletzt geändert von Per am 14.01.2019 13:18, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss Per

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Rollo
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Re: Falter aus China

Beitrag von Rollo »

Moin,
auch wenn ich mich wiederhole, schaut euch mal genau bei Alibaba um, da werdet ihr einige Bekannte wiederfinden.Bei meinem australischen Oz-Tent waren noch die chinesischen Kontrollzettel drin, haben die Holländer vergessen raus zu nehmen . :mandy:
2132 Tschüß Rollo




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Re: Falter aus China

Beitrag von Per »

Oftmals wird aber auch das verkauft, was die Auftraggeber als nicht den Vorgaben entsprechend nicht abgenommen haben.
Gruss Per

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Neandertaler
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Re: Falter aus China

Beitrag von Neandertaler »

Fuzzy hat geschrieben:Über die Teile bin ich auch schon gestolpert. Hier noch mehr Ausführungen: https://sundaycampers.en.alibaba.com/pr ... aobao_shop
Da sind ja tatsächlich noch ne ganze Menge interessante Modelle dabei - visuell betrachtet...

Fuzzy hat geschrieben:Das Thema Garantie (oder meintest du Gewährleistung?) ist auch so eine Sache. Leider ist heutzutage das Anspruchsdenken mancher Endverbraucher zu hoch und nicht dem Kaufpreis entsprechend. Bei den China-Krachern liegt der Preis ja im Bereich von gebrauchten Zelten. Da sollten die Ansprüche meiner Meinung nach etwas niedriger angesetzt werden.
Ob Garantie oder Gewährleistung: die Abhandlung ist hier natürlich ungleich schwieriger, da hierzulande offensichtlich kein Händlernetz besteht. Aber ich sehe es genauso: wenn ich nur 1/10 bezahle dann sollte es auch ok sein wenn es eben nur 1/10 Lebensdauer hat (obwohl ich das stark bezweifle). Teilweise 400 € für einen neuen Falti (ok, + Lieferung, Zoll, Mwst...), da sollte man sich glücklich schätzen wenn er 2 Jahre hält.
Ich hatte ja eingangs den Vergleich mit der Fotoszene gemacht: für eine kleine Studioeinrichtung bezahlt man hier von namhaften Herstellern mal schnell 800-1200,-, was mir immer zu viel war. Ein Pendant eines ostasiatischen Herstellers liegt da tatsächlich bei rund 100 Euro - und sind in der Anwendung zunächst mal nicht schlechter. Vielleicht halten die keine 10 Jahre sondern nur 4 Jahre. Aber der Vorteil liegt auf der Hand.

Was ich interessant fand, sind auch die Dachzelte - ebenfalls für gut 10% des Preises der hiesigen Anbieter. Vielen Dank für den Link. Bei 200 Euro kann man wohl nicht viel falsch machen. Bin mal gespannt, ob man diese Faltis hierzulande mal antreffen wird.

Viele Grüße
Stefan
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Re: Falter aus China

Beitrag von Slarti »

Neandertaler hat geschrieben:… Aber der Vorteil liegt auf der Hand. ...
Äh, welcher Vorteil genau?
Um es mal drastisch zu sagen: Mit genau dieser Haltung zerstörst Du Deinen eigenen Arbeitsplatz!
Ich komme dienstlich viel zu viel in dieser Welt rum. Immer höre ich diese angeblichen Kostenargumente. Und immer frage ich dann, von welchem Gehalt denn die betreffende Person das ach so billige Schnäppchen bezahlen möchte. Oder bist z.B. Du denn auch mit 1/10 des aktuellen Gehalts zufrieden? Nicht? Wieso? Das passt dann nicht zum o.g. Vorteil...
Globalisierung schön und gut, wenn dann wirklich gleicher Lohn für gleiche Arbeit gilt, weltweit, ohne Ansehen von Farbe, Religion, Alter und Wohnort. Daraus resultieren dann gleiche Preise. Und somit entscheidet die Qualität und nicht der geile Geiz.
Bis dahin sollte man (verantwortungs)bewusst einkaufen.
das Wort zum Tage :tee:
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Fuzzy
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Re: Falter aus China

Beitrag von Fuzzy »

@ Neandertaler:Da wirst du aber immer vom hohen Preis ausgehen müssen. Oder du bestellst gleich mal einen Container voll. :zwinker:
Da drunter dann einen günstigen Anhänger, dann hat man in der Tat ein günstiges Neufahrzeug. Zumindest dürfte sich der Wertverlust in Euro sehr in Grenzen halten. Das wäre dann quasi der Dacia unter den Faltern. :D
@Slarti: Das sehe ich ein wenig anders. Es gibt auch im angeblich reichen Deutschland viele, die sehr aufs Geld achten müssen und daher auch Qualitätsabstriche in Kauf nehmen (müssen). Geiz ist nicht geil sondern zumindest teilweise nötig
In Deutschland machen Lohnkosten einen erheblichen Teil des Preises aus. Der Lohn hingegen ist aber erstmal nur eine Zahl welche mit den Lebenshaltungskosten und sonstigen Ausgaben verglichen werden muss.
Nehmen wir mal als Beispiel gewerkschaftlich durchgesetzte Lohnerhöhungen. Schon wenn am Ende des Monats eine höhere (Netto) Zahl auf der Abrechnung steht. Nur dumm, wenn auch gleichzeitig die Preise von Waren und Dienstleistungen anderer angehoben werden müssen. Somit bleibt nach jeder Lohnerhöhung weniger Kaufkraft übrig.
Ein weltweit gleicher Lohn (als Zahl x) würde nur bei gleichen Preisen für Waren oder Dienstleistungen bei gleicher Qualität, gleichen Steuerbelastungen und Abgaben und keinen Subventionen funktionieren. Und das wird es nie geben. Das funktioniert ja nicht mal innerhalb eines Landes. (siehe Ost/Westdeutschland bzw. einzelne Bundesländer)
Ich denke da nur an die ERA Entgeltgeschichte. Warum soll ein frisch ausgelernter Geselle gleich viel verdienen wie ein langjähriger Mitarbeiter dessen Erfahrung sich meiner Meinung nach ebenso im Lohn widerspiegeln sollte. Hier fehlt dann auch schnell mal die Motivation mehr zu machen als nötig da es nicht honoriert wird.
Ein weiterer Kostenfaktor für die Produktion sind oftmals auch Energiekosten. Wenn diese in Asien niedriger sind ist das auch ein Preisvorteil welcher letztendlich dem Endverbraucher von Waren zu Gute kommt.
Schau dich doch mal in deiner Wohnung/deinem Umfeld um. Liegt da ein deutsches Handy? Sind die Komponenten deines Rechners mit deutschem Lohnstandard bezahlt worden? Wurden deine Klamotten unter deutschem Standard (Arbeitsschutz, Entlohnung) produziert? Könntest du dir all die Dinge die du besitzt leisten, wenn sie nach deutschen Standards produziert worden wären? Hast du ein schlechtes Gewissen, wenn du Waren welche in Asien produziert wurden, kaufst?

Nebenbei: Mein ehemaliger Arbeitgeber konzentriert sich auch mehr auf den Asiatischen Markt und hat, beim höchsten Umsatz in der 150 jährigen Firmengeschichte, beschlossen in Deutschland mehrere Standorte zu schließen. Ich bin/war vor 3 Jahren also selbst, wie mehrere 100 Kollegen, von der Arbeitsplatzzerstörung direkt betroffen.

Aber wir weichen vom Thema ab...
Zuletzt geändert von Fuzzy am 14.01.2019 17:34, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Ralf
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Re: Falter aus China

Beitrag von Neandertaler »

Ralf, dem ist nun wirklich nichts mehr hinzuzufügen, alles gesagt, prima und danke :klapp: .

Jetzt würde ich auch gerne wieder über China-Falter reden... :winkend: :winkend:

Viele Grüße
Stefan
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Re: Falter aus China

Beitrag von Folkert »

Hallo Starti,
irgendwie verstehe ich Dich nicht so richtig. Im Prinzip hast Du auf das
allgemeine Kaufverhalten gesehen, nicht unrecht aber in diesem Fall liegst Du absolut
falsch. Oder kannst Du mir einen deutschen Hersteller für normale Falter
nennen. Ob der Falter jetzt in China oder Frankreich angefertigt wird, davon
ist kein deutscher Arbeitnehmer betroffen. Das einzige was in dieser Richtung zählt ist
ein Händler. Da die meisten Interessenten auf Grund entsprechender Information
z.B. durch den KCF lieber im benachbarten Ausland kaufen, meistens NL, zählt auch das nicht
richtig. Solltest Du aber die örtlichen Händler beim normalen Einkauf meinen
dann dürftest Du auch nicht im Internet kaufen.

Sollte mich ein solcher Falter interessieren würde ich viel Geld sparen und ihn kaufen.
Mancher Besitzer würde sich wundern wie viel Teile chin. Herkunft in europäischen
oder australischen Faltern verbaut ist. Darunter auch hochpreisige und hochwertige
Teile wie zB. das OzTent.

Gruß Folkert
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Re: Falter aus China

Beitrag von Knebel24 »

Per hat geschrieben:Was kostet eigentlich der Transport des Falters?
Viel Sprit. :lol
Liebe Grüße
Uwe (knebel24)
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Re: Falter aus China

Beitrag von ABurger »

Der Ralf hat es m.M. nach auf den Punkt gebracht!
Wenn ich mir so betrachte, wieviel Menschen alleine hier in -D- mit einem Mindestlohn unter 10,--€ auskommen müssen,
fällt es mir schwer, Argumenten wie denen von Slarti zu folgen!
Und machen wir uns doch einmal den Spaß und stellen uns in die Wohnung und rufen "China/Asien" oder "Ostblock raus", wie schnell wir dann feststellen würden, daß im gleichen Augenblick die Bude ganz schön leer würde, es mächtig dunkel und leiser werden würde, weil kaum noch ein Produkt existieren bzw. funktionieren würde, ohne die Artikel, die aus Billiglohnländern zu uns eingeführt und verkauft werden.
Man stelle sich auf den Parkplatz von Feinkost Albrecht und Kollegen und zähle mal die Dickschiffe an SUV bzw. den "deutschen" Luxuswagen aus Ingolstadt, Stuttgart oder München ... warum die dort parken, weiß ich nicht.
Aber eins weiß ich, daß man mal die rosarote Brille absetzen sollte, von wegen, wir schaffen das!
Was würde es denn noch ändern, "deutsche" Arbeitsplätze zu schützen, indem wir "deutsche" Produkte konsumieren?
Unsere Bauern brauchen Subventionen zum Überleben, nach einem Sommer, den man zur Katastrophe erklärte, um zu Überleben, damit wir unser Fastfood fressen können, holzt man den Regenwald ab und H&M & Co. verbrennen lieber ihre Lagerbestände der abgelaufenen Kollektionen, anstatt die Klamotten an Bedürftige zu verschenken.
Wen dort an den Schaltstellen der Konzerne interessiert es denn, wo sie ihre Gewinne erwirtschaften? Frage man doch mal die Herren Piëch, Ackermann, Schröder, Trump & Co. nach ihrem Gewissen ...
Wieviele Konsumenten, von denen, die sich es auch wirklich leisten könnten, müßten denn von dem sich immer schneller drehenden Karussells des globalen Irrsinns der Raffgier abspringen, um unsere Welt zu retten - die heimische Arbeitsplätze zu sichern oder oder ...?
Deutschland gehört zu den Weltmeistern des Exports und schreibt angeblich schwarze Zahlen beim Steueraufkommen ...

Und um den Bogen zurück zum Thema zu spannen:
Wenn auf alibaba, wish & Co. z.B. Falter zum Bruchteil des Preises von Zeltanhängern aus europäischer (!) Produktion angeboten werden, dann habe ich kein Problem damit, daß sich hierzulande Interessenten finden, die diese Falter aus China gerne importieren würden. Der deutschen Camping-Industrie geht es doch anscheinend gut bis sehr gut: Lieferzeiten, Vollbeschäftigung, Arbeitskräftemangel und Zuwachsraten ohne Ende. Also würde es den Caravan-Konzernen wie Hymer, Trigano und Kollegen doch kaum wehtun.
Und den Zweifelrn sei gesagt, daß 1/10 des Kaufpreises nicht gleichzusetzen ist mit 1/10 Lebensdauer. Denn diese Teile wurden nicht auf unseren Markt zugeschnitten, sondern in erster Linie für die Menschen dort, die auch nur 1/10 oder weniger für das Freizeitvergnügen übrig haben, wie hierzulande und die sich bedanken würden, wenn so ein Teil nach drei Jahren in sich zusammen brechen würde.
Andererseits darf man auch von einem ganz anderen Konsumverhalten ausgehen, als bei uns. Dort erwartet man schon gar nicht drei Jahre Garantie, fünf Jahre Gewährleistung und zehn Jahre Kulanz seitens der Hersteller oder Händler. Und dortzulande kalkulieren die Firmen sicher auch nicht mit Margen, wie bei uns, wo alles was unter zehn Prozent Wachstum schon als katastrophal bezeichnet wird.
Klar stellen die Lohnkosten mithin den höchste Anteil in der Kalkulation von den Rohkosten jeglicher Güter und Waren, erst recht im Dienstleistungsgewerbe - aber solange sich Unternehmen nur als Gelddruckmaschinen für ihre Besitzer und Aktionäre verstehen und ihre soziale Komponente im Gesellschaftsleben außer acht lassen, brauchen wir uns nicht zu wundern, daß man Löhne nach unten drückt, Entlassungen vornimmt oder in Billiglohnländer "expandiert", damit die Marge wieder stimmt.
Die Opfer dieser Wirtschaftspolitik sehen dann notgedrungen zu, wie sie überleben können - indem sie billig konsumieren, urlauben, essen und wohnen - weil sie gar nicht anders können.
Weil Piloten, Eisenbahner und Gepäckkontrolleure für noch mehr Lohn streiken, macht man in den Medien jedes Mal große Fässer auf. Daß aber vollbeschäftigte Arbeitnehmer Grundsicherung beantragen müssen, um über die Runden zu kommen, findet kaum Beachtung.
Wem soll ich es also verdenken, daß er sich außer Landes mit Waren eindeckt, die ihm hierzulande wegen Unbezahlbarkeit sonst verwehrt bleiben?
Ist der Egoismus, wenn man das mal so nennen möchte, verwerflicher, als der von Großaktionären?
Klapprige Grüsse von Rüdiger
aus dem Nizza Bayerns
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Re: Falter aus China

Beitrag von RainerausRhede »

Moin Rüdiger,ich steh hinter Dir!
Viele vergessen,das wir in D ein Exportland sind+davon leben,das andere Länder bei uns einkaufen!
Ich hab mich z.B. erkundigt,was ein neues Zelt für meinen Alpenkreuzer kostet,den ich nur wenig benützen würde,wenn es denn ginge,deutsche Qualitätsarbeit kostet seinen Preis+da bin ich bei 2700€+ca 2000km Fahrt.Ich würde gerne einen günstigen neuen kaufen+warum soll ausgerechnet beim Falter das anders gehen,als im Baumarkt+bei den Autos?Wenn nötig kann ich ja dann am neuem auch was basteln+nicht am 30 Jahre alten!Ich kaufe übrigends soviel wie möglich vor Ort,auch kommen bei mir die ortsansässigen Handwerker zum Zuge,aber bei den heutigen Preisen zu einem neuem Falter,da hab ich halt kein Geld für über!
Gruß,Rainer
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Re: Falter aus China

Beitrag von Neandertaler »

Hahaha, jetzt musste ich aber mal herzhaft schmunzeln... :rofl:
In einem anderen Threat (https://klappcaravanforum.de/viewtopic.php?f=49&t=15576) hier im Forum bin ich auf diesen Beitrag gestoßen:
Freebird211 hat geschrieben:Hallo,

ich bin stolzer Besitzer des ersten ausgelieferten Freebird "Skagen". Ich bin auch über dieverse Suchen auf den Freebird "Skagen" gestoßen. Weil wir vom Zelt auf unseren ersten Faltcaravan umsteigen wollten habe ich telefonisch mit dem Hersteller/ Verkäufer aufgenommen. Nachdem die meisten meiner Fragen umfassend beantwortet wurden habe ich bei einem Besuch in Norddeutschland den kleineren Freebird "Calvi" angeschaut. Anhänger und Ladesystem identisch und sehr überzeugend, nur das Zelt wäre für uns zu klein. Nach diesem Besuch habe ich den "Skagen" bestellt. Die Zelte waren zu diesem Zeitpunkt noch in China beim Hersteller. Im November 2018 konnten sind wir zur persönlichen Übergabe wieder in die Nähe von Hamburg gefahren. Die Fotos auf der Homepage https://www.campingtrailer.de/details-skagen/ sind vom Ausstellungstrailer. Wir haben den ungebremsten Hänger genommen und für zusätzliches Gepäck den Zwischenrahmen als Option bestellt (6090,-€) selbst mit der Option "Anhänger gebremst" zusätzlich liegt man bei 6740,-€. Die Boxen für das Ladesystem und das Zwischendeck kommen mit ca. 240€ incl. Versand noch dazu. Anschließend sind wir mit einem Zwischenstop 900 km zur Winterhalle gefahren, wo unser "Skagen" bis zum Frühjahr wartet auf die erste Tour. Der Hänger läuft super hinterher und man bemerkt ihn kaum. Mit den Außenspiegeln habe ich eine gute Sicht nach hinten und der Verbrauch liegt um ca. 1l/100km höher im Vergleich zur Fahrt ohne Hänger. Ab Frühjahr 2019, wenn die meisten Wohnwagen das Winterquartier verlassen haben kann unser Falter gerne bei Leutkirch besichtigt werden.

Anfragen können per PN oder forumseigener Mailfunktion gestellt werden.
So eine Aussage (hab den Kernsatz mal fett markiert) unterstreicht ja mal doppelt was hier mehrfach erwähnt wurde.

Und jetzt soll mich noch mal jemand maßregeln, ich würde deutsche Arbeitsplätze in Gefahr bringen wenn ich auf chinesischen Websites (Alibaba etc.) einkaufen würde. :effe: (sorry, aber das musste jetzt mal sein).

VG
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Fuzzy
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Re: Falter aus China

Beitrag von Fuzzy »

Das mit dem fett markieren hat wohl nicht geklappt: ;)
Die Zelte waren zu diesem Zeitpunkt noch in China beim Hersteller.
Ich musste genauso schmunzeln als ich das gelesen habe. :klapp:
Gruß Ralf
Antworten

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