Elektrisierendes für den ScoutDog

Seit 2005 fertigte die 3DOG camping GmbH Faltcaravans und Autodachzelte in seiner Hamburger Manufaktur. Das seit 2014 der ERWIN HYMER GROUP angehörige Unternehmen hat Ende 2019 die Geschäftstätigkeit eingestellt. CAMPWERK hat die Marke 3DOG camping übernommen und ist jetzt Ansprechpartner für Service-Dienstleistungen und Ersatzteile zu bestehenden 3DOG Camping Produkten.
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Erpel_Falter
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Elektrisierendes für den ScoutDog

Beitrag von Erpel_Falter »

:hi: - schon wieder ich,

Manchmal solls ja wie bei den Großen sein: Mitreden dürfen, beim Pinkeln nicht aufs Töpfchen setzen, abends lesen, aber eben nicht mit Taschenlampe unter der Bettdecke, sondern ganz gemütlich mit dem Strom aus der E-Säule vom freundlichen CP-Besitzer.

Wir hatten uns letztes Jahr einen gebrauchten ScoutDog gekauft, ganz ohne irgendwelche Extras - da aber der Urlaub und das Jahr bereits anders verplant waren, hatten wir viel Zeit, über Extras nachzudenken und sie dann in die Tat umzusetzen. So sind wir zu echten "Stromern" geworden - jedoch nicht mit Solar-Panel oder Kreischkiste. Einfach mit ner vernünftigen Verkabelung, um mit den Großen mithalten zu können :effe: Wenn man sich ein bissi mit Strom auskennt, eine linke und (!) rechte Hand hat und Fummelskram mag, ist man hier an der richtigen Stelle.

Was wollten wir haben? Ein paar Steckdosen für LEDs, Kühlschrank, Ladegeräte und den E-Heizer für die frischen Abende. Außerdem sollten nicht zig V-Kabel herumliegen und das Ganze gut abgesichert sein - eben "state-of-the-art" :idea: :idea: :idea: Gesagt, getan. Von außen kommt der Strom an die CEE-Buchse, dann geht es nach innen zum FI-Schalter/Sicherung, von da zu einigen Steckdosen - insgesamt sechs an der Zahl, vier innen im Hänger und zwei außen auf der Zeltseite - das lag daran, weil wir die Dosen noch im Keller hatten - manchmal ist weniger mehr.

Das ging überraschend schnell, ein bissi aufwändig war es, die Kabel ordentlich zu verlegen. Die sind ziemlich unwillig, sich auf kleinem Raum biegen und festmachen zu lassen. Aber hurra, hurra - alles funktionierte auf Anhieb. Die Stelle im Hänger hinten links ist zwar nicht ganz ideal - irgendwann steht der klobige FI-Kasten sicher im Weg und stört, aber alle anderen Eckchen und Plätze wären m.E. mit mehr Aufwand verbunden. Da wir keine hardcore Camper sind, werden wir uns mit dem verschenkten Raum sicher arrangieren können. Wenn wir wollten, könnten wir hier eine satte Zahl an elektrischen Verbrauchern anschließen, vielleicht mehr, als die E-Säule am CP aushalten würde.

Und dann konnten wir es nicht lassen: Der Kühlschrank läuft ja nicht nur auf 230V, sondern auch mit 12V. Dummerweise ist da nichts vorgesehen - und dieser Teil war tatsächlich herausfordernder und aufwändiger als der 230V-Anschluss. Vorne hing natürlich nur ein 7-poliger Stecker dran, der musste also gegen einen 13-poligen ausgetauscht werden, um das Thema "Dauer plus" und neue Zuleitung zu lösen. Wer gerne fummelt und auf kleinklein macht, wird diese Arbeit lieben :mandy: Und ich kam dazu, mir den Anhänger von unten anzuschauen, weil ich dort das zusätzliche Kabel verlegt habe. Dieses kommt am Hängerende wieder durch die Bodenplatte zum Vorschein und verschwindet anschließend in einem zweiten "Kästchen", in dem sich Relais zur Abschaltung und eine Sicherung befinden. Zweck des Relais ist der Schutz der Autobatterie. Wenn man die Zündung ausmacht, geht auch der Strom im Hänger aus - hilft dass die Autobatterie keinen Kollaps erleidet. I-Tüpfelchen bei dieser Geschichte: eine kleine LED am Kästchen, um den Zustand der Zündung anzuzeigen. Auf den Bildern ist dann auch gut zu erkennen, dass oben über den beiden Kästen eine schwarze Doppel-Steckdose für 12V angebracht ist.

Jetzt haben wir auf dem CP immer eine gut abgesicherte Steckdose in der Nähe - und das leidige Thema, nur mit kleinen Gas-Funzeln Licht zu machen, ist passé. Wer Interesse hat, kann mich gerne wegen des 12V-Schaltplans anfunken. Die Zuleitung und der Schaltplan für 230V mit FI-Schalter sind "normal", also wie zu Hause.

Guten Start in die Woche - ciao
Anton :camp1

Hier was zum Schauen:

Bild

Bild

Bild

Hier sieht man auch die vertikalen Airlines, die ich schon in einem anderen Beitrag beschrieben hatte: viewtopic.php?f=89&t=13524#p112497
Zuletzt geändert von Erpel_Falter am 29.01.2017 23:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Elektrisierendes für den ScoutDog

Beitrag von Elektron »

Hallo Anton,

Sieht gut aus!
Wie hast Du die zusätzlichen Kabel für Dauer- und Schaltplus (plus Massen) in den Stecker bekommen? Sind ja in Summe 3 oder 4 Kabel.
Ich suche da noch eine "elegante" Lösung.
Der Kabelsatz von Aspoeck hat glaube ich nur Schalt- oder Dauerplus...

Drei Hinweise noch von mir zum Thema 230V Verkabelung:

- die Kabel die Du für die 230V Verkabelung genutzt hast, sind aber nicht NYM (mit massivem Leiter) oder? Für Fahrzeuge sollten Kabel mit flexiblen Leitern verwedet werden...
- bei der Durchführung des Kabels zum CEE Anbausteckers kann ich keinen Kantenschutz erkennen, hast Du da etwas vorgesehen um das Kabel vor dem Durchscheuern an der Aluwand zu schützen?
- Hast Du an die Schutzleiterverbindung zur "Karosserie gedacht? Falls irgendwo ein Kabel durchgescheuert wird, besteht sonst die Gefahr, dass Du am Anhänger einen Schlag bekommen kannst...

Wenn ich das bei mir umsetze möchte ich die Kabel im Schutzrohr verlegen, schützt zusätzlich vor Schäden durch Scheuern, Ladung etc...

Viele Grüße
Michael
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Re: Elektrisierendes für den ScoutDog

Beitrag von Erpel_Falter »

Hallo, Michael,

danke für deine Hinweise und technischen Bemerkungen (auch für Kollegen, die so etwas oder ähnliches nachbauen wollen)! Aus meiner Sicht hat sich die 2-tägige Arbeit in jedem Fall gelohnt...
Elektron hat geschrieben:Hallo Anton,

Sieht gut aus!
Wie hast Du die zusätzlichen Kabel für Dauer- und Schaltplus (plus Massen) in den Stecker bekommen? Sind ja in Summe 3 oder 4 Kabel.
Ich suche da noch eine "elegante" Lösung.
Der Kabelsatz von Aspoeck hat glaube ich nur Schalt- oder Dauerplus...
Das meinte ich: wer gerne "fummelt" (leider in anderer Weise), ist hier richtig. Im Ernst: der neue 13-polige Stecker musste an der Zuführungs-"Manschette" (also dem Kragen, der sich um das Kabel legt) vorsichtig gedehnt werden. Es kamen insgesamt folgende Kabel durch diesen Kragen: das "alte", dicke Kabel (mit 5 (?) Adern) und 2x2 2,5mm Kabel für die neue Schaltung. An die zusätzlichen Kabel hübsch Hülsen drauf bzw. dran und dann klappte das auch mit dem Festmachen im neuen Stecker. Also anders ausgedrückt: wir haben keinen fertigen Kabelsatz genommen, sondern nur die vier zusätzlichen Adern im neuen Stecker integriert.
Elektron hat geschrieben:
Drei Hinweise noch von mir zum Thema 230V Verkabelung:

- die Kabel die Du für die 230V Verkabelung genutzt hast, sind aber nicht NYM (mit massivem Leiter) oder? Für Fahrzeuge sollten Kabel mit flexiblen Leitern verwedet werden...
- bei der Durchführung des Kabels zum CEE Anbausteckers kann ich keinen Kantenschutz erkennen, hast Du da etwas vorgesehen um das Kabel vor dem Durchscheuern an der Aluwand zu schützen?
- Hast Du an die Schutzleiterverbindung zur "Karosserie gedacht? Falls irgendwo ein Kabel durchgescheuert wird, besteht sonst die Gefahr, dass Du am Anhänger einen Schlag bekommen kannst...

Wenn ich das bei mir umsetze möchte ich die Kabel im Schutzrohr verlegen, schützt zusätzlich vor Schäden durch Scheuern, Ladung etc...

Viele Grüße
Michael
Ich hatte das mit meinem Top-Berater (Brudda als Elektro Ing der guten alten TH in Darmstadt und Bastel-Gott für In- und Outdoor) ausführlich diskutiert - und wir kamen zum Schluss: da scheuert nix. Und wenn, dann erst hinter dem FI-Schalter :o

Aber auch hier die ernsthafte Antwort: für die gaaanz sichere und verarbeitungsfreundlichere Lösung wären die flex. Kabel optimal gewesen. Die Kabel für die Haus-Verkabelung sind bei der Verlegung auf engem Raum recht widerwillig - schon das spricht nicht wirklich dafür (offen gesagt: wir haben erst später dran gedacht). Es scheuert allerdings deshalb nichts, weil keine mechanische Reibung entsteht und das Loch in der Bordwand sehr sorgfältig entgratet sowie poliert wurde. Auch hier gilt sicher: Ein Schutz schadet nicht, wenn man oder etwas ständig dran zieht. Oder wenn man hardcore Camper ist, 48 Wochen im Jahr unterwegs sein möchte... Für ein paar gepflegte Wochen und Wochenenden reicht uns das Sicherheitslevel. Zum letzten Punkt: NATÜRLICH! Das siehst du nicht, weil in der klobigen FI-Box versteckt. Wenn nicht, wäre das zumindest (grob) fahrlässig.

Beste Grüße
Anton :camp1
Zuletzt geändert von Erpel_Falter am 02.02.2017 11:28, insgesamt 3-mal geändert.
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