Umbau Bugsitzgruppe im Eriba Touring Familia

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Exfalter
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Umbau Bugsitzgruppe im Eriba Touring Familia

Beitrag von Exfalter »

Im Original wird bei der Bugsitzgruppe der Tisch zum Bettenbau benötigt. Das Tischbein wird abgeklappt und der Tisch wird in einer Tischaufnahmeleiste eingehangen.

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Bild 1: Tisch der Bugsitzgruppe, abgenommen mit abgeklapptem Tischbein

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Bild 2: Tisch der Bugsitzgruppe in Bettposition eingehangen

Vorteile:
1) Man hat den Tisch im Bedarfsfall immer dabei.
2) Im Eingangsbereich ist mehr Platz, wenn das Bett abgebaut, bzw. die Bettverbreiterung eingeklappt ist.

Nachteile:
1) Die Tischplatte lässt natürlich kein Schwitzwasser hindurch, die Polsterteile müssen jeden Tag gelüftet werden. Die Staukastendeckel bestehen aus unbehandeltem Holz. Da gibt es kein Schwitzwasserproblem.
2) Das abgeklappte Tischbein lässt dem Hund nicht genügend Raum zum Schlafen.
3) Das Einhängen in die Tischaufnahmeleiste beansprucht das Material, denn der Tisch hängt unter Spannung darin.
4) Die Abstützung der Tischplatte liegt nicht da, wo beim Ein- und Aussteigen in dass/aus dem Bett die gewichtsmäßig größte Belastung liegt.
Die beiden letzten Punkte führten dazu, dass im Sommerurlaub 2005 die Tischaufnahmeleiste mitsamt den (zu kleinen) Schrauben aus der relativ dünnen Holzwand gerissen wurde.


Abhilfe schaffte ein Lattenrost, den ich auf Maß (mit kleinem Ausschnitt für das Innenleben der Tür) gebaut habe. Als Material verwandte ich ein Lattenrostbett vom schwedischen Möbelhaus, für welches keine Verwendung mehr bestand (eins von der superbilligen Sorte – für Studentenbuden klasse J) und ein paar weitere Holzleisten. Für den benötigten höheren Abstand vom Boden sorgten 8 Beine, welche auf den Staukastendeckeln standen.

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Bild 3: Lattenrost, gut 15 cm höher als das Original, steht auf Staukastendeckeln auf. Diese lassen sich daher nicht mehr öffnen, aber sowohl der linke, als auch der rechte Staukasten sind über eine Tür zugänglich. Auf den Staukastendeckeln lassen sich noch Gegenstände (z.B. Simon’s Comics und Auto-Zeitschriften, etc.) ablegen. Ganz hinten erkennt man die Stützen, die ich unter der Tischaufnahmeleiste angebracht habe.

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Bild 4: Das erhöhte Bett, mit den Originalpolstern ausgelegt. Die Bugablagen sind verdeckt.

Vorteile:
1) Die Original-Polster können weiter verwandt werden.
2) In wenigen Sekunden kann der Original-Zustand wieder hergestellt werden.
3) Der Lattenrost kennt keine Schwitzwasserprobleme.
4) Der Hund hat reichlich Platz.
5) Die Staukästen bleiben dennoch zugänglich, weil sie nicht nur von oben, sondern auch von der Seite (Türen) zu öffnen sind.
Nachteile:
1) Die Konstruktion ist schwerer als der Tisch, ich habe aber noch keine Zuladungsprobleme.
2) Die vorderen Ablagen werden von den Polstern verdeckt und können nicht mehr genutzt werden. Dafür entstehen aber auf den Staukastendeckeln neue Ablageflächen.
3) Das Bett hat permanent die volle Breite, dadurch ist es im Eingangsbereich sehr eng.

Im Sommerurlaub 2006 zeigte sich, dass 1) der Hund genauso gern unter der Hecksitzgruppe schläft (die ist nicht erhöht) und 2) Simon inzwischen so groß ist, dass er auf dem Bett nicht mehr sitzen und lesen/Game-boy-spielen kann. Wegen der Nachteile des Original-Tisches wollte ich aber nicht zum Ausgangszustand zurück. Der Vorteil des Ausgangszustands (der Tisch, der immer dabei ist) ist für uns 3 Personen nur bedingt ein Vorteil, denn dazu ist die Tischfläche wiederum zu klein. Wenn irgendwann Simon einmal nicht mehr mitfährt, ist es immer noch früh genug für den Originalzustand. Dann werden wir den „Luxus“ des umbaufreien Campens genießen…

Also, musste eine andere Konstruktion her:
Diesmal baute ich einen kleinen Lattenrost in Tischflächengröße, dessen Höhe dem Tisch mit abgeklapptem Tischbein entspricht. Das Material ist von der gleichen Herkunft, wie der große Lattenrost.

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Bild 5: Der Minilattenrost steht einfach lose da. Während der Fahrt werden die Polster aufgelegt und eine Baumwoll-Bettauflage darüber gelegt (statt Bettlaken - schlaffertig!), deshalb kann er nicht verrutschen.

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Bild 6: Hier sind alle Polster, bis auf die Bettverbreiterung aufgelegt. Dieses Extra-Polster ist leider etwas zu lang und geringfügig zu breit. In der Länge habe ich den Schaumstoffkern um 3cm gekürzt, weil es immer gegen die Ablagen in der Tür gedrückt hat und die eine Strebe der Türablage bereits gelitten hat. Die rechte Latte des Lattenrostes ist kürzer, damit bei eingeklappter Bettverbreiterung genügend Beinraum zur Verfügung steht – ohne dass man sich blaue Flecken holt.

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Bild 7: Das Bett jetzt wieder auf Ursprungsniveau, aber atmungsaktiv und absturzsicher.
Vorteile:
1) Simon kann jetzt wieder auf seinem Bett sitzen, ohne mit dem Kopf an die Staukästen zu stoßen.
2) Der Hund kann dennoch gut schlafen.
3) Die Ablagefächer im Bug sind wieder nutzbar.
4) Die Staukästen bleiben von oben und von der Seite zugänglich.
5) Das Gewicht ist geringer, als das des Tisches.
6) Die Polster schwimmen nicht im Schwitzwasser.
7) Durch angepasste Bauform kann man tagsüber die Bettverbreiterung einklappen. So hat man mehr Platz im Eingangsbereich.
7a (weil 8mit Klammer ein Smily ist)) Auch hier ist in Sekunden der Urzustand wieder herstellbar.

Nachteile:
1) Der Tisch bleibt wieder zu Hause, was aber für uns 3 wie oben beschrieben kein Nachteil ist.
2) Es sind keine weiteren Nachteile bekannt :D .

PS: Alle Aufnahme sind innerhalb von wenigen Minuten hintereinander gemacht. Ich habe im engen Wohnwagen mit Lattenrosten, Tisch und Polstern jongliert :D . Den schmuddeligen Putzlappen haben wir normalerweise nicht im Eingang liegen – es war halt immer wieder am regnen... :roll:
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