Prerow und Güster

Hier können Reiseberichte über schöne Reisen, gerne bebildert, gepostet werden.
MaJa-Falti
User
User
Beiträge: 18
Registriert: 17.06.2006 09:51
Zugfahrzeug: Mercedes-Benz 220 TE 1993
Camper/Falter/Zelt: Camp-let 400 GLX
Wohnort: Hamburg

Prerow und Güster

Beitrag von MaJa-Falti »

Wenn man eine Reise tut….

Tja, da standen wir nun und mussten bei fast Null beginnen. Hatten wir den vergangenen Sommerurlaub im Zelt verbracht und ansonsten eher in Hotels und Ferienwohnungen, hieß es jetzt das „Wagnis des Campens“ einzugehen.
Uns fehlte die Erfahrung und so galt es, möglichst wenig falsch zu machen. Der erste Eindruck ist doch auch für die Zukunft prägend und ist wichtig für die Camping-Zukunft.

Unsere Neuanschaffung, der Camp-let GLX von 1988 stand bereit, technisch in Ordnung und mit noch recht frischem TÜV. Es fehlten aber Großteile der nötigen Ausrüstung und so begannen die Überlegungen und schließlich auch der Einkäufe. Durch das Klapperforum inspiriert, profitierend durch die dort aufgelisteten Erfahrungen, ging es los.

Unsere Einkaufsliste war recht lang und sollte kein zu großes Loch ins Budget reißen, also hieß es Augen aufhalten und vergleichen.

Zu besorgen waren:
Tisch und Stühle, Teile der Küchenausstattung, Gasflasche, Kühlbox, Gepäckaufbewahrung und so weiter..

So durchsuchten wir das Internet, blätterten Prospekte und besuchten bekannte Quellen und wurden schließlich fündig.

Tisch und Stühle – Dänisches Bettenlager
Küchenbedarf (Sieb, Kessel etc.) – IKEA, Dänisches Bettenlager
Gasflasche – Max Bahr Baumarkt (-> 6,50 EUR für Füllung)
Kühlbox – Fritz Berger, bzw. AW Niemeyer
Gepäckaufbewahrung – Dänisches Bettenlager
Kleinkram zum Campen – 1000Töpfe, Gutbier, Globetrotter

Da uns ein Alu-Tisch mit zusammenrollbarer Platte zu klein war, griffen wir beim Besuch des Dänischen Bettenlagers auf ein standfestes, in der Größe ausreichenden Tisch zu und, zusammen mit 4 Stühlen, verschwand er im Auto.
Das Dänische Bettenlager kristallisierte sich als Glücksgriff heraus, denn auch einige Küchengegenstände wurden dort angeboten. Bei einem zweiten Besuch entdeckten wir ein Angebot, das uns sehr entgegen kam: Unterbettkommoden aus Kunststoff. Auch ein paar praktische Kunststoffkisten mit Deckel kamen hinzu. Damit war also das Gepäck sozusagen verstaut.

Einen Kessel und Kleinteile erwarben wir beim bekannten schwedischen Möbelhaus. Ein paar Dinge gibt es im Haushalt eben nicht doppelt und werden, wie der Kessel, ausschließlich für Camping benötigt.

Eine Gasflasche wollte ich auch gerne haben und erkundigte mich im Umkreis nach den Preisen dafür. Die ermittelte Spanne lag von 32 bis über 50 EUR für eine 5 Kg-Flasche zzgl. der Füllung. Mit dem Erwerb wollte ich mich unabhängig von Campingplatzangeboten machen.

Die Kühlbox. Das ist eine ganz besondere Geschichte. Mir war wichtig, das die Box nicht zu groß sein sollte, aber alles fassen und elektrisch betrieben werden konnte. Ein kleiner Kühlschrank oder ähnliches war zu teuer, deswegen eben nur eine Box.

Die Suche führte uns zu Fritz Berger. Weil die ortsansässige Verkaufsstelle nicht lieferfähig war, bestellte ich eine Box mit 25 Litern Inhalt über das Internet. Als das Paket ankam war ich noch voller Freude, die aber am Folgeabend getrübt wurde. Leider musste ich feststellen das die Box zwar schön aussah und auch brav kühlte, nur war sie zu klein. Was tun? Sie ging zurück und wir überlegten, wo wir vernünftigen Ersatz beschaffen konnten.

Eine Idee brachte mich auf die Firma AW Niemeyer (http://www.awn-shop.de), die primär Wassersportler, speziell Segler und Motorbootkapitäne, bedient. Nach einem Anruf wurde mir eine große Box in Aussicht gestellt. Zwar ein Vorjahresmodell, aber dafür ca. 30% im Preis reduziert, knapp über 40 Liter Inhalt und mit 12 Volt zu betreiben. Also rein ins Auto und los. Sie sagte uns zu und wurde erworben, zusammen mit einem Spannungswandler, um auch mit 230 Volt betrieben werden zu können.

Das waren unsere Anschaffungen. Nun noch alles verpacken und los.

Das Zugfahrzeug ist ein T3, also ein VW Bus, den wir seit einigen Jahren schon nutzen. Einmalige Strassenlage, Volumen und Übersichtlichkeit sind einige Punkte, die uns immer begeistern. Kehrseite ist, das man gerne mal etwas mehr mitnimmt.

Vollbeladen, zwei Räder am Heck und dem Klapper am Haken, führte uns der Weg nach Osten bis nach Prerow. Da Hamburg den Beginn der Sommerferien sehr zeitig hatte, wir nicht am Wochenende anreisten und auch die Uhrzeit passte, war das Warten nicht zu lang.
Unser Platz wurde uns bei der netten Rezeption zugewiesen und ein Schlepper zog den Anhänger an unseren Stellplatz.
Nachdem er uns an denhttps://www.regenbogen-camp.de Strom angeschlossen hatte und davonbrauste, machten wir uns an das erste richtige Aufbauen.

Beim Kauf des Falters hatten wir zugesehen, wie das Aufstellen funktioniert und so dauerte auch nicht lange bis uns das erste Problem zum nachdenken brachte. Ein Einwand meiner Frau und der Griff zur Aufbauanleitung klärte die Situation und wir konnten kurz darauf das eigentliche Einräumen beginnen. Mit allem Drumherum waren wir nach 3 Stunden fertig, Frau sei Dank.

Es begannen 2 sehr sonnige Wochen am Strand der Ostsee.

Der Platz war uns vom vergangenen Jahr noch gut bekannt. Wer mehr wissen möchte: .

Unser Stellplatz war gut gewählt, denn ein Sanitärgebäude lag knappe 30 Meter entfernt, der Weg bis ans Wasser war etwa 200 Meter. Einige Bäume spendeten bescheiden etwas Schatten, aber morgens und am Nachmittag brannte die Sonne aufs Dach.

Zum Platz: Preismäßig nicht so ganz günstig, aber dennoch nicht überteuert. Duschen ist kostenlos (3 Minuten duschen, 2 Minuten warten), Abwasser sind ebenso kostenfrei zu entsorgen. Die Sanitärbereiche werden dreimal am Tage und einmal sehr spät am Abend gereinigt.

Zwei Restaurants, ein Supermarkt und ein paar kleine Läden sind vertreten. Der tägliche Bedarf ist abgedeckt. Ein Brötchenwagen fährt zwei längere Touren den Platz entlang und hält an bestimmten Punkten. Preismäßig ebenso ok wie die Läden.

Das eigene Auto steht in einem Streifen zwischen dem Hauptweg und dem eigentlichen Campingplatz. Dieser Streifen hat Waldboden und ist etwas „anspruchsvoll“. Viele Wurzeln und wechselndes Niveau machen jede Fahrt zu einem kleinen Offroad Abenteuer.
Einige Camper decken ihre Fahrzeuge komplett ab, da am Tage doch einiges Kleinzeug herunterfällt.

Ausflüge: Wegen der besonders hohen Temperaturen sind wir nicht so weit gefahren. Nach Exkursionen war uns einfach nicht. Abends waren wir häufiger mit den Rädern unterwegs. Prerow bietet einige feine Dinge, die uns aber schon bekannt sind.
Zingst ist der nächste Ort, der unsererseits auch voll erschlossen ist. Über doch schon einige Jahre ist Zingst immer wieder unser Ziel gewesen.
Stralsund ist immer ein Ausflug wert, liegt aber ca. 50 KM entfernt.

Die Versorgung mit dem täglichen Bedarf ist in Prerow bei EDEKA möglich, am Ortseingang ist noch ein kleiner Supermarkt, der günstiger zu sein scheint. Eine Tour, wenn man größeres benötigt, sollte nach Barth führen. Famila und andere Geschäfte findet man dort.
In Zingst, knappe 8 KM entfernt, ist eine Filiale von Netto, einem dänischen Discounter. Dieser Laden ist immer recht gut besucht und hat viele schöne Angebote.

Ist man in Stralsund ist das Strela-Center auch ein Besuch wert. Bei schlechtem Wetter der Hanse Dom ein schönes Ziel. Eine einmalige Bade- und Saunalandschaft erwartet dort die Gäste.

Nach zwei besonders heißen Wochen endete der dortige Urlaub und wir fuhren wieder gen Westen.
Für meine Frau und meinen Sohn standen noch weitere Ferienwochen an, während ich wieder an die Arbeit denken sollte. Den Falter wollte ich noch gen Schaalsee bringen und aufbauen und anschließend selber wieder nach Hause fahren. Nach knapp drei Tagen war meine Frau sehr unzufrieden, denn der Platz war nicht so toll. Die Lage fast direkt am Wasser war zwar schön, nur war man Tag und Nacht von Mücken und anderem Ungeziefer umringt.

Wir überlegten dann das weitere Vorgehen und verlegten nochmals nach Güster. Die Familie eines Kindes aus der Klasse meines Sohnes hat dort einen Dauerstellplatz und mit weiteren Bekannten haben wir dort einige schöne Tage verbracht.

Der Platz liegt an einem künstlichen See und ist von vielen Dauercampern belegt, die oft aus dem nahen Hamburg kommen. Die Wege sind zum Teil etwas weiter und telweise sind die sanitären Anlagen älter, aber dennoch sauber und funktionstüchtig.

Zusammengefasst:
Der Falter ist ein tolles Gefährt. Ich habe ihn kaum beim fahren bemerkt. Er hing sehr neutral am Haken. Mit unserer Ausrüstung kamen wir auch super klar und ich müsste wirklich sehr intensiv darüber nachdenken, was auszutauschen oder zu ersetzen wäre.

Nun ist erstmal die Ruhephase erreicht und unser Mobil steht warm und trocken hochkant im (Hoch-)Regal. Im Frühjahr hab ich dann nur den Stecker zu überprüfen, denn der machte bei der letzten Überführung Probleme.


Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr.....im Regenbogencamp in Prerow!
Benutzeravatar
KlappiRappi
Forums-SupporterIn 2014
Forums-SupporterIn 2014
Beiträge: 1490
Registriert: 11.08.2005 21:58
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: VW Tiguan 2.0 TD
Camper/Falter/Zelt: Rapido Club 32TLJ Evolution
Wohnort: Kreis GT, SHS
Kontaktdaten:

Bericht

Beitrag von KlappiRappi »

Moin.

Ein toller bericht den Du geschrieben hast....
Prerow ist für uns auch noch ein Ziel, einmal wegen dem Dünencamping und da wir die Regenbogencamps von Boltenhagen her kennen.
In der Nebensaison doch schon recht günstig.

Unterbettkomoden hatten wir in unserem ersten Rapido auch drin, die hat der Karsten mit übernommen ;)

Vieleicht sieht man sich ja mal in Prerow.....

Dirk
Antworten

Zurück zu „Reiseberichte“