Verjüngungskur für einen Camptourist CT6-2
Verfasst: 13.05.2008 17:41
Verjüngungskur für einen Camptourist CT6-2
In 20 Tagen zum neuen Falter
Unser Forumskollege, xlspecial, hier genannt Axel, hatte das Glück einen CT6-2 für 100,- € von einem Bekannten zu bekommen.
Allen anderen empfehle ich bei der Suche eines günstigen Falters Ebay genauestens zu beobachten und im richtigen Moment zuzuschlagen, dann sollte das Glück auch auf Eurer Seite sein.
Allen anderen empfehle ich natürlich die Fachhändler, schon alleine dem Service wegen.
Hier möchte ich Euch nun in einzelnen Abschnitten zeigen, dass es für jeden handwerklich etwas begabten unter Euch recht einfach sein kann, Euren in die Jahre gekommenen Falter ein wenig aufzufrischen.
So sah das gute Teil aus, als Axel es abgeholt hat, übersäht mit Rostpickeln, die dringende Behandlung brauchten.
Einige Holzteile hatten ebenfalls schon bessere Jahre gesehen, Feuchtigkeitsschäden sind deutlich sichtbar. Ebenfalls mußte dringend der Unterboden bearbeitet werden.
Bestandsaufnahme
Der Probeaufbau bei Axels Eltern im Garten ergab dann folgenden Zustand wieder. Eine Zeltstange klemmt, sie muß gerichtet werden. Ansonsten sind alle stangen da (eher zu viele ) und Leinen und Häringe auch. Der Zeltstoff hat ein paar kleinere Löcher, aber nichts wildes, was großartige Näharbeiten oder sowas erfordert. Außerdem liegen noch 2 ca 30x60 cm goße Stoffstücke dabei zum Flicken. Die Küche sieht nicht mehr ganz so gut aus, das holz über der Spüle ist fleckig von der feuchtigkeit und muß bearbeitet werden. Ebenfalls ist sogar noch der originale Kocher vorhanden incl Druckregler. Nur die original Gasflasche fehlt. Das waschbecken hat einen Rostfleck, weil irgendwas metallisches feucht drin gelegen hat, es gibt schlimmeres, aber auch das Plastewaschbecken gibt es noch als Ersatz. Die Polster sind ok, heile und nicht abgewetzt. sie haben auch keinen Geruch angenommen. für die Rücklehnenbügel fehlt eine Hülse im Holz. das restliche holz ist in einem relativ gutem zustand. Der originale Tisch fehlt. Da liegt nur eine Sperrholzplatte, für die ich mir noch ein Tischuntergestell besorgen muss. Desweiteren sind sogar die Innenzelte vorhanden und ok. Da dürfte eine Wäsche sicherlich Wunder vollbringen. Hierfür sollte die Temperatur nicht höher wie 30 Grad sein. Da der Falter die Luxusausführung ist, ist der Eingang seitlich. Für diese Seite ist ebenfalls das originale Sonnensegel dabei, welches mehr oder weniger unbenutzt aussieht. Die Stangen hierfür sind auch dabei. Der eigentliche Kasten hat ein paar kleine Dellen und die oben schon beschriebenen kleinen Rostpickel. Der gesamte Rahmen schreit nach ordentlicher Schutzfarbe. Der Originallack ist an vielen Stellen dem Rost gewichen. Gott sei Dank sind keine Durchrostungen sichtbar. Grundsätzlich sieht aber alles dem Alter entsprechend gut aus. Ein weißer Seitenreflektor ist defekt. Die Rückleuchten haben defekte Gläser, bei beiden fehlt am Blinker der Rand und sie haben Risse. Ein Ersatzglas liegt wohl dabei, daher muß ich also noch eins besorgen.
Nachdem Axel nun das Gute Stück zu sich nach Hause gezogen hatte, gings gleich ans Werk. Der Hänger wurde komplett ausgeräumt, ebenfalls wurde das Zelt und das Gestänge demontiert. Desweiteren hat er zur besseren Handhabung den Deckel ebenfalls abgebaut.
Nun folgte noch die Demontage sämtlicher Holzteile, die alle mit Schrauben versehen waren. Alle Holzteile sollten ebenfalls neu behandelt werden.
Nun, da es ein leichtes war, den Falter auf die Seite zu legen, machte sich Axel an den Unterboden. Er behandelte ihn mit einem Mittel auf Bitumenbasis, welches ich persönlich nicht empfehlen kann. Bitumen wird mit der Zeit spröde und rissig, dadurch kann sich Feuchtigkeit in diesen Rissen unbemerkt halten und der Holzboden fängt unbemerkt an zu faulen. Daher empfehle ich immer einen Unterbodenschutz auf Wachsbasis. Den muß ich zwar alle 1-2 Jahre erneuern, aber ich vermeide so die unbemerkte Fäulnis des Bodens. Dies hat Axel im Nachhinein auch noch berücksichtigt und die Stellen, an denen man mit Farbe nicht gut hinkommt (die Versteifungswinkel an den Ecken z.b.) hat er noch Wachsunterbodenschutz aus der Sprühdose verwendet. Damit hat er letztendlich alle schwer erreichbaren Stellen behandelt und mehr oder weniger den kompletten bitumenversiegelten Unterboden eingesprüht.
Sicher sieht der Falter nun auch von unten recht ordentlich und geschützt aus, jedoch bei einer Behandlung nur auf Bitumenbasis müßte Axel bei jeder Kontrolle auf feine Haarrisse im Unterbodenschutz achten, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
Jetzt waren die Holzarbeiten an der Reihe, alle Holzteile wurden sorgfälltig abgeschliffen und für den Neuaufbau vorbereitet. Axel benutzte hierfür Treppen- und Parkettlack, der allerdings die Oberfläche so versiegelt, dass das Holz nicht mehr atmen kann und dadurch die Regulierung des gesunden Feuchtigkeitsaustausches nicht mehr gewährleistet werden kann. Der Hersteller hatte schon seine Gründe, dass er die Holzteile naturbelassen hat. Daher würde ich bei einer Restaurierung lediglich zu einer Lasur greifen. So stelle ich wenigsten sicher, dass das Holz atmungsaktiv bleibt und auch eingedrungene Feuchtigkeit wieder abgeben kann.
Für die anschließenden Lackierarbeiten entschied Axel sich für eine Arbeitszeitersparnis, daher trug er nach der Entrostungsaktion direkt einen Lack auf Hamaritbasis auf. Passend zu seinem Zugfahrzeug wählte er den ansprechenden Blauton, der sich sicher sehen lassen kann. Den Deckel des Falters lackierte er auf die gleiche Weise, allerdings wählte er hierfür die silberfarbene Variante.
Für den anschließenden Einbau der gesamten Holzteile verwendete er einen kompletten neuen Satz Schrauben aus Edelstahl.
Kurz vor der Fertigstellung!! Der Deckel wurde wieder montiert, anschließend ging es an den Anbau des Gestänges und des Zelteinbaus.
Zugeklappt und fertig. Jetzt erstrahlt sein CT6-2 wieder im neuen Glanz, Zufriedenheit macht sicht breit und die Freude auf die erste Ausfahrt mit dem NEUEN Falter ist um ein vielfaches gestiegen.
Hier nun eine Übersicht über :
-benötigte Werkzeuge
-Materialkosten
-persönlicher Arbeitsaufwand
Benötigte Werkzeuge
-Schraubenschlüsselsatz
-Knarrenkasten
-Kombizange
-Seitenschneider
-diverse Schraubendreher
-Hammer
-Accuschrauber/Bohrmaschine
-Schleifmaschine
-Drahtbürstenaufsätze
Materialkosten
Für die entsprechenden Farben/Lacke, Pinsel und Farbrollen liegen die Kosten im erschwinglichen Rahmen zwischen 150,- und 200,- €.
persönlicher Arbeitsaufwand
Es ist leider nicht genau nachgehalten worden, wieviel Zeit der Axel im Endeffekt mit diesen Arbeiten beschäftigt war. Seine grobe Schätzung liegt im Bereich von 20 - 30 Arbeitsstunden.
Für seine Zeltreparatur plant er noch ca. einen Arbeitstag ein.
Ich wünsche xlspecial (Axel) noch lange Jahre viel Spaß mit seinem neuen Campingzuhause.
Euer Udo
In 20 Tagen zum neuen Falter
Unser Forumskollege, xlspecial, hier genannt Axel, hatte das Glück einen CT6-2 für 100,- € von einem Bekannten zu bekommen.
Allen anderen empfehle ich bei der Suche eines günstigen Falters Ebay genauestens zu beobachten und im richtigen Moment zuzuschlagen, dann sollte das Glück auch auf Eurer Seite sein.
Allen anderen empfehle ich natürlich die Fachhändler, schon alleine dem Service wegen.
Hier möchte ich Euch nun in einzelnen Abschnitten zeigen, dass es für jeden handwerklich etwas begabten unter Euch recht einfach sein kann, Euren in die Jahre gekommenen Falter ein wenig aufzufrischen.
So sah das gute Teil aus, als Axel es abgeholt hat, übersäht mit Rostpickeln, die dringende Behandlung brauchten.
Einige Holzteile hatten ebenfalls schon bessere Jahre gesehen, Feuchtigkeitsschäden sind deutlich sichtbar. Ebenfalls mußte dringend der Unterboden bearbeitet werden.
Bestandsaufnahme
Der Probeaufbau bei Axels Eltern im Garten ergab dann folgenden Zustand wieder. Eine Zeltstange klemmt, sie muß gerichtet werden. Ansonsten sind alle stangen da (eher zu viele ) und Leinen und Häringe auch. Der Zeltstoff hat ein paar kleinere Löcher, aber nichts wildes, was großartige Näharbeiten oder sowas erfordert. Außerdem liegen noch 2 ca 30x60 cm goße Stoffstücke dabei zum Flicken. Die Küche sieht nicht mehr ganz so gut aus, das holz über der Spüle ist fleckig von der feuchtigkeit und muß bearbeitet werden. Ebenfalls ist sogar noch der originale Kocher vorhanden incl Druckregler. Nur die original Gasflasche fehlt. Das waschbecken hat einen Rostfleck, weil irgendwas metallisches feucht drin gelegen hat, es gibt schlimmeres, aber auch das Plastewaschbecken gibt es noch als Ersatz. Die Polster sind ok, heile und nicht abgewetzt. sie haben auch keinen Geruch angenommen. für die Rücklehnenbügel fehlt eine Hülse im Holz. das restliche holz ist in einem relativ gutem zustand. Der originale Tisch fehlt. Da liegt nur eine Sperrholzplatte, für die ich mir noch ein Tischuntergestell besorgen muss. Desweiteren sind sogar die Innenzelte vorhanden und ok. Da dürfte eine Wäsche sicherlich Wunder vollbringen. Hierfür sollte die Temperatur nicht höher wie 30 Grad sein. Da der Falter die Luxusausführung ist, ist der Eingang seitlich. Für diese Seite ist ebenfalls das originale Sonnensegel dabei, welches mehr oder weniger unbenutzt aussieht. Die Stangen hierfür sind auch dabei. Der eigentliche Kasten hat ein paar kleine Dellen und die oben schon beschriebenen kleinen Rostpickel. Der gesamte Rahmen schreit nach ordentlicher Schutzfarbe. Der Originallack ist an vielen Stellen dem Rost gewichen. Gott sei Dank sind keine Durchrostungen sichtbar. Grundsätzlich sieht aber alles dem Alter entsprechend gut aus. Ein weißer Seitenreflektor ist defekt. Die Rückleuchten haben defekte Gläser, bei beiden fehlt am Blinker der Rand und sie haben Risse. Ein Ersatzglas liegt wohl dabei, daher muß ich also noch eins besorgen.
Nachdem Axel nun das Gute Stück zu sich nach Hause gezogen hatte, gings gleich ans Werk. Der Hänger wurde komplett ausgeräumt, ebenfalls wurde das Zelt und das Gestänge demontiert. Desweiteren hat er zur besseren Handhabung den Deckel ebenfalls abgebaut.
Nun folgte noch die Demontage sämtlicher Holzteile, die alle mit Schrauben versehen waren. Alle Holzteile sollten ebenfalls neu behandelt werden.
Nun, da es ein leichtes war, den Falter auf die Seite zu legen, machte sich Axel an den Unterboden. Er behandelte ihn mit einem Mittel auf Bitumenbasis, welches ich persönlich nicht empfehlen kann. Bitumen wird mit der Zeit spröde und rissig, dadurch kann sich Feuchtigkeit in diesen Rissen unbemerkt halten und der Holzboden fängt unbemerkt an zu faulen. Daher empfehle ich immer einen Unterbodenschutz auf Wachsbasis. Den muß ich zwar alle 1-2 Jahre erneuern, aber ich vermeide so die unbemerkte Fäulnis des Bodens. Dies hat Axel im Nachhinein auch noch berücksichtigt und die Stellen, an denen man mit Farbe nicht gut hinkommt (die Versteifungswinkel an den Ecken z.b.) hat er noch Wachsunterbodenschutz aus der Sprühdose verwendet. Damit hat er letztendlich alle schwer erreichbaren Stellen behandelt und mehr oder weniger den kompletten bitumenversiegelten Unterboden eingesprüht.
Sicher sieht der Falter nun auch von unten recht ordentlich und geschützt aus, jedoch bei einer Behandlung nur auf Bitumenbasis müßte Axel bei jeder Kontrolle auf feine Haarrisse im Unterbodenschutz achten, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
Jetzt waren die Holzarbeiten an der Reihe, alle Holzteile wurden sorgfälltig abgeschliffen und für den Neuaufbau vorbereitet. Axel benutzte hierfür Treppen- und Parkettlack, der allerdings die Oberfläche so versiegelt, dass das Holz nicht mehr atmen kann und dadurch die Regulierung des gesunden Feuchtigkeitsaustausches nicht mehr gewährleistet werden kann. Der Hersteller hatte schon seine Gründe, dass er die Holzteile naturbelassen hat. Daher würde ich bei einer Restaurierung lediglich zu einer Lasur greifen. So stelle ich wenigsten sicher, dass das Holz atmungsaktiv bleibt und auch eingedrungene Feuchtigkeit wieder abgeben kann.
Für die anschließenden Lackierarbeiten entschied Axel sich für eine Arbeitszeitersparnis, daher trug er nach der Entrostungsaktion direkt einen Lack auf Hamaritbasis auf. Passend zu seinem Zugfahrzeug wählte er den ansprechenden Blauton, der sich sicher sehen lassen kann. Den Deckel des Falters lackierte er auf die gleiche Weise, allerdings wählte er hierfür die silberfarbene Variante.
Für den anschließenden Einbau der gesamten Holzteile verwendete er einen kompletten neuen Satz Schrauben aus Edelstahl.
Kurz vor der Fertigstellung!! Der Deckel wurde wieder montiert, anschließend ging es an den Anbau des Gestänges und des Zelteinbaus.
Zugeklappt und fertig. Jetzt erstrahlt sein CT6-2 wieder im neuen Glanz, Zufriedenheit macht sicht breit und die Freude auf die erste Ausfahrt mit dem NEUEN Falter ist um ein vielfaches gestiegen.
Hier nun eine Übersicht über :
-benötigte Werkzeuge
-Materialkosten
-persönlicher Arbeitsaufwand
Benötigte Werkzeuge
-Schraubenschlüsselsatz
-Knarrenkasten
-Kombizange
-Seitenschneider
-diverse Schraubendreher
-Hammer
-Accuschrauber/Bohrmaschine
-Schleifmaschine
-Drahtbürstenaufsätze
Materialkosten
Für die entsprechenden Farben/Lacke, Pinsel und Farbrollen liegen die Kosten im erschwinglichen Rahmen zwischen 150,- und 200,- €.
persönlicher Arbeitsaufwand
Es ist leider nicht genau nachgehalten worden, wieviel Zeit der Axel im Endeffekt mit diesen Arbeiten beschäftigt war. Seine grobe Schätzung liegt im Bereich von 20 - 30 Arbeitsstunden.
Für seine Zeltreparatur plant er noch ca. einen Arbeitstag ein.
Ich wünsche xlspecial (Axel) noch lange Jahre viel Spaß mit seinem neuen Campingzuhause.
Euer Udo