Damit es mir nicht genau so geht, habe ich hier mal angefragt, welche Lampe zum empfehlen ist um auch ohne Stromanschluss erleuchtet zu werden. Gas, Petroleum oder was? Und es kam, wie es kommen musste - viele gute Antworten, aber jeder hat seine Vorlieben. Verbunden mit meiner angeborenen Neugier habe ich mich mehr mit dem Thema beschäftigt, als ich wollte. Daraus ist ein kleiner Überblick entstanden, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit und absoluter Richtigkeit hat. Daher freue ich mich auch über jede Information, die wir hier mit einbauen können. Aber nun zum Thema:
Leuchtkraft
Bereits bei der Leuchtkraft geht der Informationsbedarf los. Zumeist wird sie in Watt(W) angegeben. Hier gehe ich mal davon aus, dass die Angabe in etwa mit der Leistung vergleichbarer Glühlampen zu vergleichen ist. Ab und zu triff man auch auf Angaben in Hefnerkerze bzw. auf Englisch dann CP(Candel Power) angegeben. Hier wird also die Leuchtkraft auf die einer standardisierten Kerze bezogen. Ich konnte im Internet keinen direkten Eintrag zur Umrechnung finden. Betrachtet man aber mal die Angaben der weit verbreiteten Petromax 500, so erfolgt die Angabe der Leuchtkraft zumeist mit 500HK oder 400W. Daher leite ich jetzt mal ab, dass 1HK=1,25W sind.
Peter (alias Petrov2000) hat sich noch mal die Mühe gemacht, das Thema Leuchtkraft etwas intensiver zu aufzuarbeiten:
LampentypenPetrov2000 hat geschrieben:Zum Abschluß ein Tipp: Lasst euch nicht von irgendwelchen Candela-Angaben leiten, lasst euch nicht dazu verführen anhand der Anage von Lumen Lampen/Leuchten zu Vergleichen. Effektiv heisst die Empfehlung: Schaut euch die Lampe in Betrieb an, dann könnt ihr einschätzen, ob sie zu dem "taucht" wozu ihr sie haben wollt.
- Kerze & Windlichter
Eine typische und einfache Beleuchtung ist die gute alte Kerze, deren Leuchtkraft mit ca. 1HE nicht viel schafft, aber man kann ja, wie von Aquaria angemerkt, mehrere Kerzen anzünden. Und für die Kerzen gibt es schöne und preiswerte Windlichter. Auch gibt es Windlichter, welche mit "Teelichtern" gefüttert werden. Teelichter kann man auch einfach in einem Glas versenken und baut so ein extrem preiswertes Windlicht. Zudem gibt es große Kerzen, die direkt in Gläser gegossen wurden, die brennen Tage.
Warnen möchte ich etwas vor Kerzen, die in unglasierte Tontöpfe gegossen wurden, da wir hier bereits einen Beinaheunfall hatten. Der Ton hatte sich so voll Wachs gesaugt, dass der komplette Topf brannte. Allerdings hatten wir davon 3 Kerzen und nur bei einer ist es passiert. Das hat mir aber gereicht.
Norbert (alias Jugger64) hat die Kerzen noch um Teleskop-Kerzenlaternen ergänzt: Die Kerze wird von einer Spiralfeder im inneren der Laterne nach oben gegen einen Aluminium-Teil gedrückt. So ist die Flamme immer in der gleichen Position. Nachteil dieser Konstruktion ist, dass gegen Ende der Kerze das ganze weich wird und die Innereien der Lampe verkleben kann. Zudem sind die Ersatzkerzen nicht ganz billig.
Die dreifache Kerzenlaterne funktioniert mit der gleichen Technik wie die Einfache. Sie hat quasi die einfache Laterne dreifach in einem Gehäuse.
Alte Petroleumlampe :Typ BAT No.158, Lichtausbeute genug für einen gemütlichen Abend. Vorteil: Der Geruch vertreibt die Mücken. Leise und nahezu unkaputtbar. - Petroleum-Sturmlaterne
Dies ist die "klassische" Petroleumlampe (z.B. Feuerhand), bei der das Petroleum über einen in der Höhe verstellbaren Docht gefördert und verbrannt wird. Vorteilig ist hier der geräuschlose und problemlose Betrieb sowie die große Verfügbarkeit des Brennstoffes. Die Leuchtkraft liegt mit um die 5HK eher im gemütlichen Bereich. In der Anschaffung sind diese Lampen schon sehr günstig zu haben(unter 20,-€). Für die Verwendung von Petroleum gibt es eine Warnung zum Umgang im Umfeld mit Kindern (klick)
Die Starklichtlampe: Typ: Petromaxnachbau aus China - Petroleum-Starklichtlampe( Starklichtlampe)
Wie der Name schon sagt, echt hell. Die bereits erwähnte Petromax 500 mit 500HK liegt wohl außerhalb des im Camping benötigten Bereichs. Die kleineren Petromaxen werden nicht mehr gebaut. Hier wird das Petroleum über aufgebauten Luftdruck gefördert und mit Luft gemischt in den Glühstrumpf gesprüht. Die Lampe kommt natürlich auch (fast) überall ihren (Brenn)Stoff. Allerdings benötig man ausreichend Glühstrümpfe in Reserve, da diese recht anfällig sind. Auch hier ist der Betrieb recht zuverlässig, aber auch aufwendig (Pumpen, Vorheizen, regelmäßig nachpumpen). Die Lampe macht zu der Leistung passende Betriebsgeräusche. Eine originale Petromax 500 kostet über 100,-€. Soweit man überhaupt noch von Original sprechen kann ( Verlagerung ins Ausland). Aktuell gibt es bei Conrad einen Nachbau, vertrieben über die Firma Brüder Mannesmann Werkzeuge für unter 40,-€.
Links: Filter für Coleman - Rechts: Coleman Benzinlampe - Benzinlaterne
Auch dies sind Starklichtlampen, nur sind sie auf einen anderen Treibstoff abgestimmt. Die unten erwähnte Coleman CL 1 liegt mit ihrem 100HK=125W in einem Bereich, der doch ein recht helles Licht erwarten lässt. Der Treibstoff sollte fast überall zu bekommen sein, wobei berichtet wurde, dass die volle Leuchtleistung mit Tankstellenbenzin nicht erreicht wurde. Dies wird wohl kaum an einer anderen Brennleistung liegen, als vielmehr über auch gelegentlich berichtete Verschmutzungen, die dann zu Verstopfungen führen. Aber hier ist wohl auch eher zu vermuten, dass die Verschmutzungen von Tankvorgang kommen. Neben dem originalen Treibstoff der mit einem Literpreis von 3,50€ doch eher Luxus ist, kann aber auch Waschbenzin aus dem Baumarkt verwendet werden. Das mit der Petromax vergleichbare Wirkprinzip ist hier mit einfacherer Bedienung umgesetzt. Viele User kritisieren eine schlechte Regelbarkeit, welche jedoch laut Norbert (alias Jugger64) mit etwas Fingerspitzengefühl schon voll gegeben ist. Der Glühstrumpf ist bedeutend stabiler als bei der Petromax. Die Betriebsgeräusche sind im moderaten Bereich, die Anschaffung bleibt unter 100,-€. - Gaslaterne
Gaslaternen verbrennen ihr Gas ebenfalls auf einen Glühstrumpf. Hier wird in der Regel eine Leistung von 100HK=80W erreicht. Der Bereitstellung des Brennstoffes mittels Gaskartusche schafft eine Abhängigkeit zu diesen und somit einen relativ teuren Brennstoff. Scheinbar ist hier ein Unfall mit den günstigeren Stechkartuschen (ca. 1,50€) bekannt (siehe "Unfall!!"). Das die Möglichkeit gegeben ist, konnten Aquaria wie auch Thomas (alias Campingfamilie) bestätigen. Eine sicherere Alternative scheinen hier Lampen mit Ventilkartuschen (ca. 3,50€). Allerdings sind diese nicht nur teurer sondern auch noch weniger verbreitet, haben aber mehr Gas und bieten somit eine längere Brenndauer. Zudem kann man Ventilkartuschen wieder abnehmen, Stechkartuschen müssen vor dem Abnehmen vollständig entleert sein. Jedoch stört es den Falter/Klapper wohl kaum, wenn er ein par Reservekartuschen mit in den Urlaub schleppen muss. Die Bedienung ist dank Piezozündung und in der Kartusche "eingebauten" Betriebsdruck sehr einfach. Die Regelbarkeit ist im Betriebsbereich problemlos. Auch hier sind die Betriebsgeräusche moderat, die Anschaffung mit oft unter 30,-€ relativ gering. - elektrische Leuchten
Konventionelle Glühlampe verbrauchen zu viel Energie und sind so für eine längere Ausleuchtung des Urlaubsdomizils nur bedingt geeignet. Zudem ist die Lichtquelle sehr klein und so mehr für Scheinwerfer geeignet. Da der Batterieverbrauch recht hoch ist, sind auch die Verbrauchskosten nicht wirklich günstig. Der erste Schritt in Richtung einer höheren Ausbeute sind Halogen- oder auch Kryptonlampen. Diese verbrauchen bei gleicher Lichtleistung ca. 30% weniger Energie, haben aber eher einen noch kleineren Lichtpunkt und sind so auch mehr für Strahler geeignet. Zudem benötigen Halogenlampen für ihren eingebauten "Selbstheilungseffekt" die vorgesehen Betriebsspannung. Dies ist mit Batterien auch nicht stabil zu gewährleisten.
Mit der Entwicklung von Energiesparlampen, die auf dem Prinzip der guten alten Leuchtstofflampe aufsetzen, können auch Campingleuchten gebaut werden, welche mit einer Batteriefüllung recht lange leuchten. Sie benötigen nur etwa 20% der Energie einer konventionellen Glühlampe. Allerdings machen sie kein natürliches Licht und locken zumeist durch einen recht hohen UV-Anteil noch mehr die Insekten an, wie jede andere Lichtquelle. Bei hochwertige Lampen sind diese Effekte inzwischen recht gut abgestellt. Energiesparlampen erreichen bei niedrigen Temperaturen nicht ihre volle Leistung
Inzwischen gibt es auch Zeltlampen auf LED-Basis, die noch weniger Energie verbrauchen, jedoch auch kein natürliches Licht machen und deren Lichtausbeute derzeit noch begrenzt ist.
Ein absoluter Vorteil elektrischer Leuchten ist ein sicherer Betrieb, da nichts verbrannt wird, was andere Dinge entzünden kann. Dies gilt nur bedingt für Glühlampen, da in diesen ein Fast-Feuer brennt, aber die Hitzeentwicklung ist immer noch geringer wie bei allen anderen Leuchten.
Inzwischen gibt es auch viele Solarleuchten. Doch was ist mit den Regentagen? Keine Sonne, welche die Lampe lädt, aber mehr Lichtbedarf ... Zumeist weisen die Hersteller extra drauf hin, dass die angegebenen Ladezeiten nur bei voller Sonneneinstrahlung eingehalten werden können. Und wer jetzt meint, so eine Solarzelle sei verdammt ökologisch wertvoll, der muss mal etwas intensiver recherchieren. Die Herstellung und Entsorgung von Solarzellen ist nämlich ebenso wie von Energiesparlampen ökologisch nicht unproblematisch.
Als Energielieferanten müssen es nicht die teuersten Batterien verwendet werden. Bei einem Test vom WDR haben die Aldi-Batterien im Preis-/Leistungsverhältnis gewonnen (klick)