Wassersäule...
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Wassersäule...
Hallo zusammen,
was mir so beim Studium der verschiedenen Zeltcaravane (Raclet, Trigano, 3DOG) so aufgefallen ist, dass Angaben zur Höhe der Wassersäule fehlen.
Ich kenne es aus dem Zeltbereich als Masswert für die Dichtigkeit.
Ist es bei einem Zeltcaravan eher unnötig, da eh dicht oder warum fehlt die Angabe?
P.S. Ich kann den Besichtigungstermin vom Raclet Cortina am Samstag kaum erwarten, es kribbelt schon richtig
was mir so beim Studium der verschiedenen Zeltcaravane (Raclet, Trigano, 3DOG) so aufgefallen ist, dass Angaben zur Höhe der Wassersäule fehlen.
Ich kenne es aus dem Zeltbereich als Masswert für die Dichtigkeit.
Ist es bei einem Zeltcaravan eher unnötig, da eh dicht oder warum fehlt die Angabe?
P.S. Ich kann den Besichtigungstermin vom Raclet Cortina am Samstag kaum erwarten, es kribbelt schon richtig
- Jugger64
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Re: Wassersäule...
Hallo Andreas,
die Angabe der Wassersäule gibt es auch für Baumwoll-Zeltstoffe. Die meisten Zeltcaravan-Hersteller verarbeiten Stoffe von TenCate. Hier kannst du die Daten für den reinen Baumwollstoff von TenCate nachlesen.
Du brauchst keine Bedenken wegen der Dichtigkeit zu haben, wenn du Werte von "nur" 300 mm liest, das Zelt ist damit über etliche Jahre dicht. Im Vergleich dazu haben PU-beschichtete Polyethylenstoffe 1500 bis 3000 mm Wassersäule. Das ist ein Anfangswert, der mit den Jahren mehr oder wenig langsam, z.B. durch UV-Strahlung, abnimmt. Die 300 - 400 mm WS bei Baumwolle nehmen so gut wie gar nicht ab.
Mehr dazu findest du in diesem Dokument auf Seite 2.
Gruß
Norbert
die Angabe der Wassersäule gibt es auch für Baumwoll-Zeltstoffe. Die meisten Zeltcaravan-Hersteller verarbeiten Stoffe von TenCate. Hier kannst du die Daten für den reinen Baumwollstoff von TenCate nachlesen.
Du brauchst keine Bedenken wegen der Dichtigkeit zu haben, wenn du Werte von "nur" 300 mm liest, das Zelt ist damit über etliche Jahre dicht. Im Vergleich dazu haben PU-beschichtete Polyethylenstoffe 1500 bis 3000 mm Wassersäule. Das ist ein Anfangswert, der mit den Jahren mehr oder wenig langsam, z.B. durch UV-Strahlung, abnimmt. Die 300 - 400 mm WS bei Baumwolle nehmen so gut wie gar nicht ab.
Mehr dazu findest du in diesem Dokument auf Seite 2.
Gruß
Norbert
Re: Wassersäule...
Bei 3DOG fehlt die Angabe nicht (Homepage, Broschüre ...): 750 mmBulldog2011 hat geschrieben: was mir so beim Studium der verschiedenen Zeltcaravane (Raclet, Trigano, 3DOG) so aufgefallen ist, dass Angaben zur Höhe der Wassersäule fehlen.
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- Echter Camper
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Re: Wassersäule...
Vielleicht hat jemand Lust mir zu erklären warum die Wassersäule so gerne als DAS Entscheidungsmerkmal angeführt wird? So richtig verstanden habe ich das ehrlich gesagt noch nicht.
Ich meine verstanden zu haben, dass damit die Wasserdurchlässigkeit des Stoffes angegeben wird. Das ist schön aber in den vergangenen (vielen) Jahren hatte ich noch nie – auch nicht bei monsunartigen Regenfällen – ein Problem mit der Durchlässigkeit des Stoffes, egal mit welchem Zelt (vom Uralt-BW-Zelt aus den 60er bis zu recht modernen Markenzelten). Wenn es zu Undichtigkeiten kam, waren diese immer an der Naht (m.E. der Schwachstelle schlechthin) oder an der Gestängedurchführung. Somit könnte sich die Regel „je höher die Wassersäule, desto dicht“ in Bezug auf den Zeltstoff zwar bestätigen aber über die Dichtigkeit des Zeltes an sich sagt das letztlich nichts aus. Die ergibt sich doch aus der Verarbeitung (Art und Sorgfalt der Nähte) des Materials aber halt nicht allein aus dem Material selbst, oder nicht?
Mir scheint als sagt die Wassersäule als alleiniges Merkmal genauso viel über die Dichtigkeit eines Zeltes aus, wie die (möglichst hohe) Pixelzahl einer Kamera über die Qualität des Fotos oder täuscht dieser Eindruck?
Ich meine verstanden zu haben, dass damit die Wasserdurchlässigkeit des Stoffes angegeben wird. Das ist schön aber in den vergangenen (vielen) Jahren hatte ich noch nie – auch nicht bei monsunartigen Regenfällen – ein Problem mit der Durchlässigkeit des Stoffes, egal mit welchem Zelt (vom Uralt-BW-Zelt aus den 60er bis zu recht modernen Markenzelten). Wenn es zu Undichtigkeiten kam, waren diese immer an der Naht (m.E. der Schwachstelle schlechthin) oder an der Gestängedurchführung. Somit könnte sich die Regel „je höher die Wassersäule, desto dicht“ in Bezug auf den Zeltstoff zwar bestätigen aber über die Dichtigkeit des Zeltes an sich sagt das letztlich nichts aus. Die ergibt sich doch aus der Verarbeitung (Art und Sorgfalt der Nähte) des Materials aber halt nicht allein aus dem Material selbst, oder nicht?
Mir scheint als sagt die Wassersäule als alleiniges Merkmal genauso viel über die Dichtigkeit eines Zeltes aus, wie die (möglichst hohe) Pixelzahl einer Kamera über die Qualität des Fotos oder täuscht dieser Eindruck?
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Re: Wassersäule...
Hallo Sebastian,
die Angabe der Dichtheit in der Maßeinheit mm Wassersäule ist ein reiner Wert für das Zeltmaterial. Für den prakischen Gebrauch ist dieser Wert wenig relavant. Ab 1.500 mm WS gilt ein Zeltgewebe nach DIN als Wasserdicht, wo hingegen in der Praxis schon 300 bis 500 mm WS für ein Zelt in der Regel ausreichend sind. Hier mal ein wenig Lektüre über Umrechnung in Druck etc..
Allerdings, da gebe ich dir vollkommen recht, dringt das Wasser selten durch das Zeltmaterial direkt ein. Es sucht sich andere Wege. Hier stehen, wenn wir mal von Rissen und Löchern im Zeltmaterial absehen, die Nähte an erster Stelle. Um die Qualität und Dichtheit der Nähte zu beschreiben gibt es meines Wissens leider keinen Prüf- oder Messwert.
Grundsätzlich gibt es zwei Verfahren die Nähte zu dichten. Man kann einen Baumwollfaden oder einen baumwollummantelten Faden verwenden, der bei Feuchtigkeit aufquillt und die Löcher dichtet. Eine weitere Möglichkeit sind Tapes auf den Nähten, die von innen aufgeklebt werden. In allen Fällen hängt die Dichtheit der Naht vom verwendeten Material und der Qualität der Verarbeitung ab.
Ich persönlich halte die Naht mit baumwollummanteltem Faden, auch bei Polyestherzelten, für die bessere Lösung, da sie haltbarer ist als das Tape. Also ist die getapete Naht dann eigentlich langfristig die schlechtere Varianate.
Nun wird klar, dass die Zelthersteller, in Ermangelung einer anderen Angabe, einfach der Wert der Dichtheit des Materials bei den technischen Angaben der Zelte angegeben. Wobei es, vor allem bei den beschichteten Zeltstoffen, auch mit einfachem, billigem Material leicht möglich ist hohe Werte zu erzielen. Zusätzlich wird dann ggf. noch erwähnt, dass die Nähte getaped sind.
So wird der unbedarfte Kunde mit dem hohen Dichtheitswert und der Angabe "getapete Nähte" ggf. geblendet und glaubt ein hochwertiges Produkt zu erwerben.
Den Vergleich mit der Pixelzahl der Sensoren von Digitalkameras finde ich recht treffend. Auch hier sind andere Werte ausschlaggebend für die Qualität der Fotos, z.B. das Bildrauschen.
Gruß
Norbert
die Angabe der Dichtheit in der Maßeinheit mm Wassersäule ist ein reiner Wert für das Zeltmaterial. Für den prakischen Gebrauch ist dieser Wert wenig relavant. Ab 1.500 mm WS gilt ein Zeltgewebe nach DIN als Wasserdicht, wo hingegen in der Praxis schon 300 bis 500 mm WS für ein Zelt in der Regel ausreichend sind. Hier mal ein wenig Lektüre über Umrechnung in Druck etc..
Allerdings, da gebe ich dir vollkommen recht, dringt das Wasser selten durch das Zeltmaterial direkt ein. Es sucht sich andere Wege. Hier stehen, wenn wir mal von Rissen und Löchern im Zeltmaterial absehen, die Nähte an erster Stelle. Um die Qualität und Dichtheit der Nähte zu beschreiben gibt es meines Wissens leider keinen Prüf- oder Messwert.
Grundsätzlich gibt es zwei Verfahren die Nähte zu dichten. Man kann einen Baumwollfaden oder einen baumwollummantelten Faden verwenden, der bei Feuchtigkeit aufquillt und die Löcher dichtet. Eine weitere Möglichkeit sind Tapes auf den Nähten, die von innen aufgeklebt werden. In allen Fällen hängt die Dichtheit der Naht vom verwendeten Material und der Qualität der Verarbeitung ab.
Ich persönlich halte die Naht mit baumwollummanteltem Faden, auch bei Polyestherzelten, für die bessere Lösung, da sie haltbarer ist als das Tape. Also ist die getapete Naht dann eigentlich langfristig die schlechtere Varianate.
Nun wird klar, dass die Zelthersteller, in Ermangelung einer anderen Angabe, einfach der Wert der Dichtheit des Materials bei den technischen Angaben der Zelte angegeben. Wobei es, vor allem bei den beschichteten Zeltstoffen, auch mit einfachem, billigem Material leicht möglich ist hohe Werte zu erzielen. Zusätzlich wird dann ggf. noch erwähnt, dass die Nähte getaped sind.
So wird der unbedarfte Kunde mit dem hohen Dichtheitswert und der Angabe "getapete Nähte" ggf. geblendet und glaubt ein hochwertiges Produkt zu erwerben.
Den Vergleich mit der Pixelzahl der Sensoren von Digitalkameras finde ich recht treffend. Auch hier sind andere Werte ausschlaggebend für die Qualität der Fotos, z.B. das Bildrauschen.
Gruß
Norbert
- iHolli
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Re: Wassersäule...
Guten Morgen,
bin ja recht neu hier und wollte das Thema nochmal kurz ausgraben...
Sehe ich das also richtig, dass eine Wassersäule von 800 mm/min. absolut ausreichend ist?
Wir werden ja zukünftig ein Baumwolldach über dem Kopf haben! Das hört sich alles so abenteuerlich an!
bin ja recht neu hier und wollte das Thema nochmal kurz ausgraben...
Sehe ich das also richtig, dass eine Wassersäule von 800 mm/min. absolut ausreichend ist?
Wir werden ja zukünftig ein Baumwolldach über dem Kopf haben! Das hört sich alles so abenteuerlich an!
Du bist zwar schneller, aber wir haben Urlaub!
- Niels$
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Re: Wassersäule...
Wie schon erwähnt ist das bei einem vernünftig aufgebauten Zelt ziemlich egal. Die Wassersäule ist ja Wasser, was auf dem Stoff steht und drückt. Das soll ja aber nicht passieren, ein Zelt ist ja so konstruiert, dass das Wasser abläuft. Somit haben wir im Normalfall eine Belastung des Materials mit einer Wassersäule von der Höhe eines Wassertropfens (2-3mm?). Natürlich schlägt nun bei Starkregen der Tropfen mit einer gewissen Energie auf, aber wir haben ja einige Reserven drin
Relevant wird die Wassersäule erst, wenn sich Wassersäcke bilden, weil man irgendwo nicht gut genug abgespannt hat. Aber zum Einen soll das ja nicht passieren, zum Anderen kann man sich ja auch darüber freuen, wenn das irgendwann durchschlägt, bevor das ganze Gestänge unter der Last des Wassers beschädigt wird. Obwohl, selbst wenn da dann Wasser durchkommt, wird es nicht genug sein um den Druck raus zu bekommen.
Niels
Relevant wird die Wassersäule erst, wenn sich Wassersäcke bilden, weil man irgendwo nicht gut genug abgespannt hat. Aber zum Einen soll das ja nicht passieren, zum Anderen kann man sich ja auch darüber freuen, wenn das irgendwann durchschlägt, bevor das ganze Gestänge unter der Last des Wassers beschädigt wird. Obwohl, selbst wenn da dann Wasser durchkommt, wird es nicht genug sein um den Druck raus zu bekommen.
Niels
Wer lesen kann ist klar im Vorteil!