Firstumbau SK12 Schiebefirst
Verfasst: 08.04.2010 14:24
Nachdem hier bereits viel über Falten in der Front des SK-Falters diskutiert wurde und ich mich immer über schiefe Stangen und massiv gespannte Fangbänder geärgert habe, erkannte ich unter tatkräftiger Mithilfe von Norbert alias Jugger64 (Danke dafür ) den Zusammenhang der beiden Probleme. Norbert stellte einfach mal über ein par Fotos fest, dass der First zu tief hängt. Damit hat er völlig recht, das führt zu den Fehlspannungen in der Front und ist den schief stehenden senkrechten Stangen geschuldet. Aber warum ist das so. Eine kleine Skizze schaftt schnell den Überblick:
Der rote Pfeil zeigt die auftretenen Kräfte, geschuldet dem Eigengewicht des Gestänges plus Zeltgewicht. Der gelbe Pfeil zeigt die Folge der einwirkenden Kräfte, denn der Schiebeirst gibt durch das stabile Dreieck seiner Konstruktion nicht nach.
Und alles nur wegen dieser blöden Erdanziehungskraft. Damit konnte nun wirklich keiner rechnen
SK lieferte nun kostenlos Zusatzstangen nach, bzw. sofort mit aus, welche das Problem lösen sollten, aber eine weitere Skizze zeigt, dass dies unmöglich ist (zusätzliche Stange in grau):
Und alles nur wegen dieser blöden Erdanziehungskraft. Damit konnte nun wirklich keiner rechnen
SK lieferte nun kostenlos Zusatzstangen nach, bzw. sofort mit aus, welche das Problem lösen sollten, aber eine weitere Skizze zeigt, dass dies unmöglich ist (zusätzliche Stange in grau):
Nun kamen zusätzliche Gurte in's Spiel, welche über die mittlere Firststange geführt die linke und rechte Firststange miteinander verbinden. Doch was helfen die Gurte? Gar nichts! Auf der rechten Seite überspannen sie eine stabile Konstruktion und auf der linken Seite laufen sie parrallel zu den zusätzlichen Stangen. Geändert hat sich nichts!
Daher habe ich im letzten Sommerurlaub die Gurte nach negativen Test wieder rausgenommen und über Gurtschlösser zum rechten Bettrahmen geführt um die rechte senkrechte Stange aufrecht zu halten:
Daher habe ich im letzten Sommerurlaub die Gurte nach negativen Test wieder rausgenommen und über Gurtschlösser zum rechten Bettrahmen geführt um die rechte senkrechte Stange aufrecht zu halten:
Hier war zumindest ein Teilerfolg zu erkennen, jedoch sind die wirkenden Kräfte so hoch gewesen, dass sich entweder die Gurte dehnten oder durch die Schlösser rutschten. Im aufgebauten Zustand sind die hier wirkenden Kräfte so groß, dass ein Nachspannen nahezu unmöglich ist.
Aber warum haben nun die Falter mit Klappfirst diese Probleme nicht? Hier sind die zusätzlichen Stangen fest verbaut und ergeben daurch, dass sie tiefer an der linken senkrechten Stange angebracht sind einen symmetrischen Aufbau. Über die Gurte entstehen nun 2 stabile Dreiecke. Durch das Zusammenwirken dieser Maßnahmen entsteht ein für Zeltbegriffe stabiles Gebilde.
Nun war also mein Gedanke den Kram auf Klappfirst umzubauen. Das geht relativ einfach. Die Schiebehülse in der Position "Aufgeklappt" fizieren und die "Steuerstange" raus nehmen. Jedoch hat der Klappfirst einen Nachteil: Der Innenhimmel muss an der mittleren Firststange ausgeclipst werden. Aber warum nicht eine Kreuzung von beiden Dingen bauen? Diese Konstruktion dürfte noch etwas stabiler werden, wie der Klappfirst, da in der rechten Hälfte ja bereits ein stabiles Dreick vorhanden ist und der Gurt hier eigentlich gar nicht benötigt wird. Und der Himmel bleibt dran:
Aber warum haben nun die Falter mit Klappfirst diese Probleme nicht? Hier sind die zusätzlichen Stangen fest verbaut und ergeben daurch, dass sie tiefer an der linken senkrechten Stange angebracht sind einen symmetrischen Aufbau. Über die Gurte entstehen nun 2 stabile Dreiecke. Durch das Zusammenwirken dieser Maßnahmen entsteht ein für Zeltbegriffe stabiles Gebilde.
Nun war also mein Gedanke den Kram auf Klappfirst umzubauen. Das geht relativ einfach. Die Schiebehülse in der Position "Aufgeklappt" fizieren und die "Steuerstange" raus nehmen. Jedoch hat der Klappfirst einen Nachteil: Der Innenhimmel muss an der mittleren Firststange ausgeclipst werden. Aber warum nicht eine Kreuzung von beiden Dingen bauen? Diese Konstruktion dürfte noch etwas stabiler werden, wie der Klappfirst, da in der rechten Hälfte ja bereits ein stabiles Dreick vorhanden ist und der Gurt hier eigentlich gar nicht benötigt wird. Und der Himmel bleibt dran:
Ich habe mal die so entstandenen Dreiecke - welche die Sache stabil halten - gelb markiert. Nachdem ich das so aufgbaut habe bin ich überzeugt davon, dass dies die bestehenden Probleme löst. Netterweise hat mir SK nochmal die aktuellen Gurte zur Verfügung gestellt, jedoch musste ich leider feststellen das diese zu kurz sind. Sie sind ca. 1,64m über alles (bei flach gefalteter Öse) und mir fehlen locker 5cm. Daher habe ich diese aufgetrennt und mit kleineren Ösen mit meiner Zeltahle wieder zusammen genäht. Ich hofe dass die so erreichten 5cm ausreichen und ich meine Zeit sowie die 2 100er Nadeln nicht umsonst geopfert habe. Nun müssen die Gurte nur noch eingezogen werden. Für mein Zelt dürften die Gurte ca. 1,70m sein.
Zum Umbau:
Diesen habe ich recht einfach und vorsichtig gestaltet, da ich mir des Ergebnisses trotz umfangreicher Überlegungen nicht so sicher war. Tests mit aus dem Holzbaukasten der Kinder gefertigten Modellen überzeugten nicht wirklich. Vermutlich ist das dann doch zu klein, damit die Dreiecke ihre Stabilität entfalten können. Und es steht jetzt auch nicht 100% stabil, das Zelt soll ja aber auch etwas im Wind flexen, damit nichts kaputt geht.
Ich habe mir 2 handelsübliche Klemmschellen für 25er Zeltrohre, 2 Blindstopfen für 25er Zeltrohre und 2 Schrauben 6x35 gekauft. Kostenpunkt zusammen vielleicht 3,-€. Die Schellen habe ich auf die linken Senkrechten geschoben und die Flügelschraube entfernt. An der stärkeren Seite der Zusatzstangen habe ich die C-Klemmen entfernt und dafür die Blindstopfen eingesetzt. Nun habe ich 1cm vom Rand entfernt ein kleines Loch gebohrt und auf 6,5mm erweitert. Hierbei ist die gewünschte Position der Klemmschraube zu bedenken. Ich habe sie so gesetzt, dass sie 45° schräg nacht unten und innen steht, damit sie nicht ans Zelt kommt. Das war Blödsinn, da die Stangen ohne Kontakt zur Zeltbahn verlaufen und die Schrauben dann nur im Weg sind. Daher habe ich die beiden Stangen getauscht. Nun stehen sie schräg nach außen und können keine Löcher in irgendwelche Köpfe schlagen. Zusätzlich fixieren die Flügelschrauben nun die Stangen beim Einklappen. Wie der aufmerksame Leser nun schon ahnt, habe ich die Zusatzstangen nun mit der 6er-Schraube an den Schellen angebracht. Als Maß habe ich die Position der rechten Firststrebe genommen. Dies bedeutet, dass die Schelle nun 90cm oberhalb des Drehpunktes der linken Senkrechten sitzt.
Nun werde ich noch für die Zusatzstangen T-Klemmen bestellen, da die C-Klemmen hier doch zum Abrutschen neigen und fertig ist der Umbau.
Ich kann eigentlich nur jedem Schiebefirstbesitzer empfehlen, diesen Umbau vorzunehmen, mein Zelt ist echt gewachsen! Früher kam ich am First gerade so an, jetzt brauche ich einen Hocker
Ich denke, so wird auch die Faltenproblematik gelöst sein, mehr dazu kann ich nach den ersten Einsätzen berichten.
Hier noch ein par Fotos, die ich geknipst haben:Zum Umbau:
Diesen habe ich recht einfach und vorsichtig gestaltet, da ich mir des Ergebnisses trotz umfangreicher Überlegungen nicht so sicher war. Tests mit aus dem Holzbaukasten der Kinder gefertigten Modellen überzeugten nicht wirklich. Vermutlich ist das dann doch zu klein, damit die Dreiecke ihre Stabilität entfalten können. Und es steht jetzt auch nicht 100% stabil, das Zelt soll ja aber auch etwas im Wind flexen, damit nichts kaputt geht.
Ich habe mir 2 handelsübliche Klemmschellen für 25er Zeltrohre, 2 Blindstopfen für 25er Zeltrohre und 2 Schrauben 6x35 gekauft. Kostenpunkt zusammen vielleicht 3,-€. Die Schellen habe ich auf die linken Senkrechten geschoben und die Flügelschraube entfernt. An der stärkeren Seite der Zusatzstangen habe ich die C-Klemmen entfernt und dafür die Blindstopfen eingesetzt. Nun habe ich 1cm vom Rand entfernt ein kleines Loch gebohrt und auf 6,5mm erweitert. Hierbei ist die gewünschte Position der Klemmschraube zu bedenken. Ich habe sie so gesetzt, dass sie 45° schräg nacht unten und innen steht, damit sie nicht ans Zelt kommt. Das war Blödsinn, da die Stangen ohne Kontakt zur Zeltbahn verlaufen und die Schrauben dann nur im Weg sind. Daher habe ich die beiden Stangen getauscht. Nun stehen sie schräg nach außen und können keine Löcher in irgendwelche Köpfe schlagen. Zusätzlich fixieren die Flügelschrauben nun die Stangen beim Einklappen. Wie der aufmerksame Leser nun schon ahnt, habe ich die Zusatzstangen nun mit der 6er-Schraube an den Schellen angebracht. Als Maß habe ich die Position der rechten Firststrebe genommen. Dies bedeutet, dass die Schelle nun 90cm oberhalb des Drehpunktes der linken Senkrechten sitzt.
Nun werde ich noch für die Zusatzstangen T-Klemmen bestellen, da die C-Klemmen hier doch zum Abrutschen neigen und fertig ist der Umbau.
Ich kann eigentlich nur jedem Schiebefirstbesitzer empfehlen, diesen Umbau vorzunehmen, mein Zelt ist echt gewachsen! Früher kam ich am First gerade so an, jetzt brauche ich einen Hocker
Ich denke, so wird auch die Faltenproblematik gelöst sein, mehr dazu kann ich nach den ersten Einsätzen berichten.